Die folgende Erzählung „Tagebuch eines ungeborenen Babys“
beschreibt das Leben eines Kindes von seiner Empfängnis im Mutterschoß bis zu
dem Tag, da das Kind merkt: Ich werde getötet, noch bevor ich selbständig leben
darf.
Das Tagebuch eines ungeborenen Kindes wurde ca. vor 15
bis 20 Jahren in dem
Magazin „Stern“ veröffentlicht. Dieses fiktive Tagebuch
stammt von einem Frauenarzt, zu dem immer wieder Frauen mit der Bitte um
Schwangerschaftsabbruch kamen. Er hörte sich die Sorgen dieser Frauen an,
zeigte Verständnis für ihre Probleme, bat sie die ganze Sache nochmals zu
bedenken und gab ihnen hierzu auch dieses Tagebuch mit.
Der Text wird in manchen
Abtreibungs-Foren veröffentlicht. Diese Fassung stammt von der Homepage der
koptischen Christen.
Ein Kommentator schreibt dazu: „Das ist mit Abstand das
Beste, was ich gegen Abtreibung je gelesen habe. ,Tagebuch eines Ungeborenen
Babys‘ sollte schon in den Schulen zur Pflichtlektüre gehören.“
Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen: Nie wieder
dürfen Babys im Mutterschoß getötet werden!
* 5. Oktober: Heute begann mein Leben. Meine Eltern
wissen es noch nicht, aber ich bin schon da. Ich werde ein Mädchen sein - mit
blondem Haar und blauen Augen. Alle meine Anlagen sind schon festgelegt, auch
dass ich eine Schwäche für Blumen haben werde.
* 19. Oktober: Manche sagen, ich sei noch gar keine
richtige Person, sondern nur meine Mutter existiere. Aber ich bin eine richtige
Person, genauso wie ein kleiner Brotkrümel eben Brot ist. Meine Mutter
existiert. Ich auch.
* 23. Oktober: Jetzt öffnet sich schon mein Mund. In
ungefähr einem Jahr werde ich lachen und sprechen können. Ich weiß, was mein
erstes Wort sein wird: MAMA.
* 25. Oktober: Mein Herz hat heute zu schlagen begonnen.
Von jetzt an wird es für den Rest meines Lebens schlagen, ohne jemals
innezuhalten, etwa um auszuruhen. Erst nach vielen Jahren wird es einmal
stillstehen, und dann werde ich sterben.
* 2. November: Jeden Tag wachse ich etwas. Meine Arme und
Beine nehmen Gestalt an. Aber es wird noch lange dauern, bis ich mich auf diese
kleinen Beine stellen und in die Arme meiner Mutter laufen kann, bis ich mit
diesen kleinen Armen Blumen pflücken und meinen Vater umarmen kann.
* 12. November: An meinen Händen bilden sich winzige
Finger. Wie klein sie sind! Ich werde damit einmal meiner Mutter übers Haar
streichen können.
* 20. November: Erst heute hat der Arzt meiner Mutter
gesagt, dass ich unter ihrem Herzen lebe. O, wie glücklich sie doch sein muss!
Bist du glücklich Mama?
* 25. November: Mama und Papa denken sich jetzt
wahrscheinlich einen Namen für mich aus. Aber die wissen ja gar nicht, dass ich
ein kleines Mädchen bin. Ich möchte gern Susi heißen. Ach, ich bin schon so
groß geworden!
* 10. Dezember: Mein Haar fängt an zu wachsen. Es ist
weich und glänzt so schön. Was für Haare die Mama wohl hat?
* 13. Dezember: Ich kann schon bald sehen. Es ist dunkel
um mich herum. Wenn Mama mich zur Welt bringt, werde ich lauter Sonnenschein
und Blumen sehen. Aber am liebsten möchte ich meine Mama sehen. Wie siehst du
wohl aus, Mama?
* 24. Dezember: Ob Mama wohl die Flüstertöne meines
Herzens hört? Manche Kinder kommen krank zur Welt. Aber mein Herz ist stark und
gesund. Es schlägt so gleichmäßig: bum-bum, bum-bum. Mama, du wirst eine
gesunde kleine Tochter haben!
† 28. Dezember: Heute hat mich meine Mutter umgebracht.
Sie hat mich umgebracht.
* * *
Liebe Mami, jetzt bin ich an einem sehr schönen Ort.
Jesus liebt mich und ist mir sehr nah. Ich kann ihn sehen, aber nicht so, wie
die heiligen Engeln und die gnadenerfüllten Menschen ihn sehen. Ich wäre so
gerne dein kleines Mädchen gewesen und verstehe eigentlich nicht so richtig,
was passiert ist. Ich war so aufgeregt, als ich feststellte, dass ich zu
existieren begann. Ich befand mich in einem dunklen, aber wohligen Raum. Ich
merkte, dass ich Finger und Zehen hatte. Ich war schon ziemlich weit
entwickelt, wenn auch noch nicht bereit, meine Umgebung zu verlassen. Die
meiste Zeit verbrachte ich damit nachzudenken und zu schlafen. Schon zu Anfang
fühlte ich mich ganz tief mit dir verbunden...
Manchmal hörte ich dich weinen, und ich habe mit dir
geweint. Manchmal hast du geschrien oder sehr laut gesprochen und dann
geweint. Und ich hörte, wie Papa zurück schrie. Ich war traurig und hoffte, es
würde dir bald besser gehen. Ich habe mich gefragt, warum du so viel weinen
musstest. Einmal hast du den ganzen Tag geweint. Es tat mir in der Seele weh.
Ich konnte mir nicht vorstellen, was dich so unglücklich machte.
An genau diesem Tag passierte etwas ganz Schreckliches.
Ein gemeines Monster kam in diesen warmen, bequemen Ort, an dem ich mich
befand. Ich hatte schreckliche Angst und begann zu schreien, aber es kam kein
Laut über meine Lippen. Das Monster kam immer näher und näher, und ich schrie
immer wieder: „Mami, Mami, hilf mir bitte, hilf mir!“ Entsetzliche Angst war
alles, was ich fühlte. Ich schrie und schrie, bis ich nicht mehr konnte. Dann
riss das Monster mir den Arm aus. Es tat so weh, ein unbeschreiblicher Schmerz.
Und es hörte gar nicht auf. O, wie ich bettelte, es möge aufhören! Voller Entsetzen
schrie ich, als das unerbittliche Monster mir ein Bein ausriss. Trotz unsäglicher
Schmerzen wusste ich, dass ich im Sterben lag. Ich wusste, dass ich nie dein
Gesicht sehen oder von dir hören würde, wie sehr du mich liebst. Ich wollte
alle deine Tränen versiegen lassen und hatte so viele Pläne, dich glücklich zu
machen - nun konnte ich das nicht mehr. Meine Träume wurden zerschlagen. Obwohl
ich schreckliche Schmerzen und Angst hatte, spürte ich vor allem mein Herz
brechen. Mehr als andere wollte ich deine Tochter sein.
Doch nun war es vergebens, denn ich starb qualvoll!
Ich konnte nur ahnen, was für schlimme Dinge sie dir
angetan hatten. Bevor ich ging, wollte ich dir sagen, dass ich dich liebe, aber
ich kannte die Worte nicht, die du verstehen konntest.
Und bald darauf hatte ich auch nicht mehr den Atem, um
sie auszusprechen. Ich war tot!
Ich fühlte, wie ich in die Höhe stieg.
Ich wurde von einem riesigen Engel zu einem großen,
wunderschönen Ort hinaufgetragen. Ich weinte noch immer, aber der körperliche
Schmerz war verschwunden
Jesus sagte mir, dass er mich liebt und dass Gott mein
Vater ist. Da war ich glücklich. Ich fragte ihn, was denn dieses Ding war, das
mich getötet hatte. Er antwortete: „Das war die Zange des Abtreibungsarztes.“
Dann meinte er noch: „Es tut mir so leid, mein Kind, denn ich weiß, wie sich
das anfühlt.“
Ich schreibe, um dir zu sagen, dass ich dich liebe und
wie gerne ich dein kleines Mädchen gewesen wäre. Ich habe mit aller Kraft versucht
zu leben. Ich wollte leben. Den Willen hatte ich, aber ich konnte nicht. Das
Monster war zu stark. Es war unmöglich zu leben. Ich wollte nur, dass du weißt,
dass ich es versucht habe, bei dir zu bleiben. Ich wollte nicht sterben! Also,
Mami, bitte hüte dich vor diesem Monster Abtreibung. Mami, ich liebe dich, und
ich will auf keinen Fall, dass du dieselben Schmerzen durchmachen musst wie
ich.
Bitte pass auf dich auf! In Liebe, dein Baby.
(Quelle: Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St.
Pius X. Juni 2011)
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