Sonntag, 12. August 2018

Abtreibung in Deutschland



Beim Thema Abtreibung wird deutlich, wie weit unser Staat davon entfernt ist, die Gründung und das Wachstum unserer Familien zu fördern. Jeder weiß, dass Abtreibung bei uns verboten, wenn auch straffrei ist. Aber was tut der Staat? Mit unseren Steuern bezahlt er zuerst die Abtreibungs-Berater, dann die Abtreibung selbst und schließlich die Versuche zur Beseitigung der negativen Folgen bei vielen Frauen, die oft noch lange nach einer Abtreibung Hilfe benötigen. Und ein Bewerber für ein öffentliches Amt, so wie vor einigen Monaten in München geschehen, der Mitglied in einer Lebensschutz-Organisation ist, wird öffentlich angegriffen und aus dem Bewerbungsverfahren gekippt. Der Staat achtet auf den Schutz von Kröten, auf Umwelt­ und Verbraucherschutz, interessiert sich aber nicht für den Schutz des menschlichen Lebens. Wo war eigentlich der entschiedene Protest aller Umweltschützer im katholischen Raum wie z. B. der sonst so lautstarken Organisationen wie BDKJ und KFD ? Können Sie mir die politische Logik erklären, dass wegen des Mangels an Arbeitskräften jede Frau massiv gedrängt wird, sich dem Produktionsprozess zur Verfügung zu stellen, gleichzeitig aber der Arbeitsmarkt kurzfristig durch die Rente mit 63 und langfristig durch die finanzielle Förderung der Abtreibung und damit der Verhinderung von Geburten geschwächt wird?
In einer Auslegung von Art. 1 (1) unseres Grundgesetzes, der lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ hat das Bundesverfassungsgericht 1993 gesagt: „Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, menschliches Leben zu schützen. Zum menschlichen Leben gehört auch das ungeborene. Auch ihm gebührt der Schutz des Staates. Die Verfassung untersagt nicht nur unmittelbare Eingriffe in das ungeborene Leben, sie gebietet dem Staat auch, sich schützend und fördernd vor dieses Leben zu stellen, d.h. vor allem, es auch vor rechtswidrigen Eingriffen von Seiten anderer zu bewahren“. Ja! Er tut es aber nicht! Was ist da in den letzten Jahren passiert, dass sich aus dem „Recht des ungeborenen Kindes auf Leben“ ein „Rechtsanspruch auf Abtreibung“ entwickelt hat? (Mechthild Löhr, „Der Abschied vom Tötungsverbot“, in: Büchner, B. u. a., Hg., Abtreibung ­ Ein neues Menschenrecht? S. 183 - 208, bes. S. 183 – 185.)
In unserer Gesellschaft ist die Kultur oder Ethik des Lebens verloren gegangen und dafür ist der Staat mitverantwortlich, weil er durch eine flächendeckende Versorgung mit einem Beratungsschein die Voraussetzungen für eine Abtreibung geschaffen hat und damit zum Helfer zur Tötung von Ungeborenen geworden ist, obwohl ihn das Gesetz zum Gegenteil verpflichtet. Ein solcher Staat kann aber auch von seinen Bürgern keine selbstverständliche Loyalität und Gesetzestreue mehr verlangen!

Quelle: „Stehen Ehe und Familie noch unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung?“, Werner Münch, Kongress „Freude am Glauben“, Fulda 1. August 2015. In Der Fels Sept./Okt. 2015, Abschnitt 2.4 Abtreibung.
Bild: Freude am Glauben

Samstag, 11. August 2018

Mädchen mit Down-Syndrom verteidigt das Recht au Leben



Den Namen des Mädchens Charlotte Fien muss man sich merken.
Sie ist nämlich ein Mädchen mit Down-Syndrom, aber vor allem mit viel Mut:
Der UN-Funktionär Ben Achour hatte in einer Sitzung der Vereinten Nationen dafür plädiert, die Abtreibung von Kindern mit Down Syndrom zu erleichtern.
Charlotte Fien hat daraufhin eine Video-Botschaft an Ben Achour gerichtet, indem sie den Wunsch äußert, an einer UN-Sitzung teilzunehmen um allen sagen zu können, was sie von seiner Einstellung gegenüber Down-Kindern hält.
Sie erklärte: „Ich bin ein Mensch, so wie Sie. Der einzige Unterschied ist ein zusätzliches Chromosom. Und mein Extra-Chromosom macht mich viel toleranter als Sie es sind.“ … „Warum schreien Sie nicht auf, wenn Menschen uns aussterben lassen wollen? Was haben wir Ihnen getan, dass Sie wollen, dass wir verschwinden? Soweit ich weiß, hasst meine Menschengruppe nicht, diskriminiert nicht und begeht auch keine Verbrechen…“
Dieser Mut und diese Bereitschaft, für das Recht auf Leben einzutreten, haben mich dermaßen begeistert, dass ich Ihnen diesen Vorfall mitteilen wollte.
Das Beispiel von Charlotte Fien muss uns anspornen, immer lauter und entschlossener unsere Stimme für die ungeborenen Kinder zu erheben.


Aus einem Aktionsbrief der Aktion SOS LEBEN im Dezember 2017.

Freitag, 10. August 2018

Eine Frau schreibt dem Arzt, der sie abtreiben wollte




Claire Culwell überlebte ihre Abreibung. Ihr Zwillingsbruder nicht. Kürzlich fand sie heraus, wer ihr Abtreibungsarzt war. Sie schrieb ihm einen Brief. Mit vergebenden Worten. Und sie für einen Wandel in seinem Leben bete. Hier ein Auszug aus ihrem Brief.

Ich schreibe mit schwerem Herzen. Meine damals 13-jährige Mutter kam 1988 zu Ihnen, um in der 20. Woche abzutreiben. Ihr wurde versichert, dass ihr Problem danach gelöst sei. Als sie dann zu Ihnen kam, hieß es, die Abtreibung sei erfolgreich gewesen. Teilweise. Dass sie jedoch immer noch schwanger sei, weil sie mit Zwillingen schwanger gewesen war und man sie falsch informiert hätte. Bei der Abtreibung wurde die Fruchtblase zerrissen. Das brachte meiner Mutter viele Komplikationen. Ich kam 2,5 Monate zu früh zur Welt, mit lebenslangen Komplikationen.
Meine medizinische Geschichte gleicht derjenigen vieler früherer Patienten. Meine Mutter war mit 13 jung und naiv. Es war leicht, sie zu manipulieren und zu beeinflussen. Durch die Abtreibung leidet sie nun seit 26 Jahren Herzschmerz und Trauer.
Sie ist nicht die einzige, die an einer Fehlabtreibung leidet. Mein Leben, das meiner Familie und meiner Kinder sind ebenfalls betroffen, wegen einer ,misslungenen‘ Abtreibung. Noch heute habe ich Probleme mit der Hüfte und den Füssen. Und leider bin ich nicht alleine, Hunderten von Überlebenden geht es gleich.

„Ich will Vergebung aussprechen“

21 Jahre lang fühlte ich, dass ich ein Geschwister vermisse. Ich spürte es im Herzen. Meine Mutter hat das bestätigt. Zu realisieren, das Leben ohne den Zwillingsbruder gelebt zu haben, ist eine üble Realität. Sie haben meinem Vater seinen einzigen Sohn genommen. Unsere Familie ist unkomplett. Ich klage an wegen der Erlebnisse, die mein Vater mit meinem Bruder nicht machen konnte.
Im Februar 2013 geschah ein Wunder. Meine Tochter wurde geboren. Sie wäre nie zur Welt gekommen, wenn ich abgetrieben worden wäre. Ich frage mich, wie viele Kinder heute nicht da sind, weil ihre Mütter falsch informiert wurden, indem ihnen Abtreibung als beste Lösung dargestellt wurde.
Ich will aber auch Vergebung aussprechen. Ich habe 26 Jahre voller Liebe erfahren. Ich wurde in eine wunderbare Familie adoptiert. Ich erlebte mehr Gnade und Vergebung, als ich mir je hätte wünschen können. Gott hat mir für so vieles vergeben, in diesem Sinne entscheide ich mich, Ihnen zu vergeben. Ich vergebe Ihnen für die Abtreibung und für die großen Folgen davon im Leben meiner Mutter und mir.
Und ich bete auch für Sie: Dass Sie am Geld und ihrer Lebensweise vorbeisehen können. Und dass Sie sich an mein Bild erinnern und das meiner Tochter, die nicht hier wäre, wenn die Abtreibung erfolgreich gewesen wäre. Auch bete ich, dass Sie innerlich bewegt werden und aufhören Abtreibungen durchzuführen und ihre Talente außerhalb dieser Branche einsetzen. Viele von uns, auch ich, sind bereit, Ihnen dabei zu helfen. Mit offenen Armen würde ich Sie willkommen heißen, denn ich glaube, dass Ihr Leben und was Sie damit tun, genau so kostbar ist, wie jedes ungeborene Kind.

Quelle: Jesus.ch in „LEBE“ Zeitschrift der Bewegung für das Leben – Südtirol, Juni-August 2016. S. 23.