Mittwoch, 11. März 2015

Das Baby wird schlafen gelegt


Das Baby wird schlafen gelegt - 1880
Johann Georg Meyer von Bremen (1813-1886)

Eine junge Mutter legt ihr Kind in den Korbwagen, nachdem sie es gestillt hat. Es ist schon eingeschlafen. Sie zieht es behutsam aus, um es nicht aufzuwecken.
Das Zimmer ist ärmlich, die Wände sind leer, eine erloschene Kerze steht in einem Leuchter auf einem Buch. Der Stoff, der den Korbwagen bedeckt, ist zerlumpt, aber die Kissen sind weich, die Bettwäsche ist sauber.
Die Physiognomie und die ganze Haltung der Mutter strahlt Liebe, Zärtlichkeit und Hingabe aus. Nichts kann die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ersetzen. Eine unverdiente, selbstlose Liebe, die gibt und sich opfert, die behütet, pflegt, ernährt, die ein neues Menschenkind wachsen und aufblühen lässt. Eine mütterliche Liebe, die vollkommen ist, aber niemals durch jene des Vaters ersetzt werden kann. Ein Abbild der Liebe, mit der sich unser Gott jedem von uns zuwendet.

Wie ist es möglich, dass manche glauben, eine Beziehung gegen die Natur könnte diese echte Mutterliebe ersetzen? 

Sonntag, 8. März 2015

„Solidarisch für das Leben“


Botschaft der Italienischen Bischofskonferenz für den 37. Nationalen Tag des Lebens am 1. Februar 2015

Kinder und Senioren bilden die Zukunft der Völker: Kinder, weil sie die Geschichte voranbringen, Senioren, weil sie Träger von Lebenserfahrung und -weisheit sind.“

Diese Worte von Papst Franziskus (1) spornen zu einer erneuerten Anerkennung des menschlichen Individuums und zu einer besseren Obhut von dessen Leben an, von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Sie stellen eine Einladung dar, Diener dessen zu werden, „was in der Schwäche gepflanzt wurde“ (1 Cor. 15,43), also der Kinder und der Senioren, sowie darüber hinaus eines jeden Mannes und einer jeden Frau, für welche das grundlegende Recht auf das Leben anerkannt und garantiert werden muss.(2)

Wenn eine Familie ein neues Lebewesen in ihren Kreis aufnimmt, erfährt sie „die revolutionäre Kraft der Zärtlichkeit“ im Fleische ihres Kindes (3), worauf in ihrem Hause ein neues Licht erstrahlt, welches nicht nur ihr selbst, sondern der gesamten Gesellschaft zugute kommt.

Der besorgniserregende demographische Niedergang unserer Zeit verweist darauf, dass wir am Mangel dieses Lichtes leiden — der Geburtenmangel wird nämlich katastrophale Folgen für die Zukunft mit sich bringen: die Kinder, welche heutzutage geboren werden — es sind immer weniger an der Zahl  werden so etwas wie die Spitze einer umgedrehten Sozialpyramide darstellen, weil sie die erdrückende Last der vorhergehenden Generationen zu tragen haben werden. Aus diesem Grunde drängen sich einem folgende Fragen auf: welche Welt werden wir unseren Kindern hinterlassen? Aber auch: welchen Kindern hinterlassen wir unsere Welt?

Das traurige Phänomen der Abtreibung stellt einen der Gründe für diese Situation dar: dadurch werden jedes Jahr mehr als 100.000 menschliche Wesen daran gehindert (4), das Licht der Welt zu erblicken und somit einen wertvollen Beitrag zur italienischen Gesellschaft zu leisten.

Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass die Praxis der künstlichen Befruchtung — die das Recht auf ein Kind um jeden Preis verfolgt — in ihrer Vorgehensweise einen beträchtlichen Verlust an befruchteten Eizellen zur Folge hat, also an Menschen, die niemals geboren werden.

Der Wunsch, ein Kind zu bekommen, ist edel und großartig: er ist wie Hefe, die unsere Gesellschaft aufgehen lässt, eine Gesellschaft, die von einer „Kultur des betäubenden Wohlstandes“ (5) und einer scheinbar nie endend wollenden Wirtschaftskrise geprägt ist. Unsere Nation darf sich ihre Fruchtbarkeit nicht nehmen lassen.

Es stellt eine notwendige Investition in die Zukunft dar, diesen Wunsch zu erfüllen, der in vielen Frauen und Männern vorhanden ist. Damit er nicht zu einer Forderung entartet, muss man sein Herz aber auch für die vielen bereits geborenen Kinder öffnen, die verlassen und verwahrlost dastehen. Man sollte die Praxis der Adoption und der Pflege erleichtern, die heutzutage aufgrund hoher Kosten, bürokratischer Auflagen und manchmal auch bitterer Einsamkeit noch viel zu problematisch ist. Oft handelt es sich um Paare, die aufgrund von biologischer Sterilität dazu bereit sind, „eine Familie für jemand zu werden der keine Familie hat“ und dabei die Erfahrung machen, „wie eng die Türe und wie schmal der Weg ist, der zum Leben führt“ (Mt 7,14).

Die Solidarität gegenüber dem Leben kann sich außer durch diesen Weg auch durch die lobenswerten Aktivitäten vieler Vereinigungen ausdrücken, auch auf neuartige Art und Weise, etwa in Form einer Familie, die eine andere Familie adoptiert. Es können Formen menschlicher Nähe entstehen, wie wenn beispielsweise eine schwangere Frau eine Familie oder eine Gruppe von Familien findet, die sich ihrer und ihres Kindes annehmen, wodurch eine Abtreibung vermieden werden kann, an die sie sonst vielleicht — auch gegen ihren eigentlichen Willen — denken würde.

Eine Entscheidung der Solidarität gegenüber dem Leben, welche — auch angesichts der neuen Migrationsflüsse — eine wirkungsvolle Antwort auf jenen Ausruf darstellt, der seit Anbeginn der Menschheit zu hören ist: „wo ist dein Bruder?“ (vgl. Gen 4,9).

Dieser Ausruf wird zu oft erstickt, weil wir — so Papst Franziskus — in unserer globalisierten Welt einer „globalisierten Gleichgültigkeit“ anheimgefallen sind: „wir haben uns an das Leiden des Anderen gewöhnt, es geht uns nichts an, es interessiert uns nicht, es ist nicht unsere Angelegenheit“.(6)

Die Kreativität der Liebe kann uns dabei helfen, dieser Sackgasse zu entkommen und einen neuen Humanismus einzuläuten: „Indem er seine Menschlichkeit bis auf ihren Grund lebt (...) verbessert sich der Christ und befruchtet die Saat.“(7)

Der Aufbau eines solchen neuen Humanismus stellt eine wahre Herausforderung dar; sie beginnt mit einem Bekenntnis zum Leben.

(1) Papst Franziskus, 28. Weltjugendtag.
(2) Papst Franziskus, an die katholischen Ärzte 20.9.2013
(3) Papst Franziskus, Evangelii gaudium, 288.
(4) Bericht des Ministers für Gesundheit (Italien) 13.9.2013
(5) Papst Franziskus, Evangelii gaudium, 54.
(6) Papst Franziskus, Besuch in Lampedusa. 8.7.2013
(7) Papst Franziskus, Evangelii gaudium, 75.


(aus LEBE Januar/März 2015, Meran)

Samstag, 7. März 2015

„Es gilt eine Kultur des Lebens zu schaffen.“


Solidarisch für das Leben - Gedanken zum Tag des Lebens in Italien, 
von Bischof Dr. IVO MUSER, Bozen

Den „Tag des Lebens“, der auch heuer wieder am ersten Sonntag im Februar (1. Februar 2015) begangen wird, hat die Italienische Bischofskonferenz unter das Leitwort gestellt: „Solidarisch für das Leben“.

Bischof Dr. Ivo Muser, Bozen
Gott ist ein Freund des Lebens. Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Heilsgeschichte des A[ten und des Neuen Testaments. Er ist der Schöpfer, der das Leben will und fördert. Er ist der Grund des Lebens. Und in der Menschwerdung Jesu, die für uns Christen der Höhepunkt dieser Lebens- und Heilsgeschichte ist, bekennt Gott sich so sehr zum Menschen, dass er einer von uns wird. Er nimmt menschliches Leben an, er teilt menschliches Leben mit uns bis in den Abgrund des Kreuzes und er schenkt unserem menschlichen Leben Ewigkeitswert.

Deswegen muss es das Bestreben und das Bemühen einer jeden Christin und eines jeden Christen sein, diese Botschaft zu bezeugen und beizutragen zu einem umfassenden Schutz des Lebens in all seinen Phasen. In Jesus ist Gott selber solidarisch für das Leben. Wer sich für das Leben in all seinen Formen entscheidet und einsetzt, ahmt Gott selber nach.

Das Leben ist für die Kirche ein nicht verhandelbarer Wert. Seit ihren Anfängen tritt sie für die Würde und für die Heiligkeit des Lebens ein.

Es gilt eine Kultur des Lebens zu schaffen und eine Wertehierarchie auf- und auszubauen, die ein offenes und einsatzfreudiges JA zum Leben fördert und dessen Schutz gewährleistet.

Ich danke allen, die mutig und entschieden immer dem Leben den Vorzug geben: im Reden, im Tun, in der eigenen

Lebenseinstellung und Lebensführung, in der konkreten Hilfe allen gegenüber, die schwer tragen an der Last ihres Lebens und die sich nur dann für das Leben entscheiden können, wenn sie unterstützt und begleitet werden.

Wer sich für das Leben des Menschen entscheidet - von seiner Empfängnis bis zu seinem Tod legt ein Glaubensbekenntnis ab und dient der ganzen menschlichen Gesellschaft.

(aus LEBE Januar/März 2015, Meran)

Donnerstag, 5. März 2015

Wissenschaftliche Studie: ungeborene Kinder empfinden zusammen mit der Mutter


Eine Studie der japanischen Universität in Nagasaki hat ergeben, dass sich die ungeborenen Kinder entsprechend dem seelischen Zustand der Mutter bewegen.

In einem Test wurde Müttern besonders fröhliche und erhebende Ausschnitte aus „The Sound of Music“ (Die Trapp-Familie) mit Julie Andrews gezeigt. Die Bewegungen des ungeborenen Kindes wurden mit einer Ultraschall-Aufnahme beobachtet.

Als Gegentest wurden den schwangeren Müttern Aufnahmen traurigen Boxerfilms „The Champ“ gezeigt.

Die Frauen trugen Kopfhörer, so dass die Kinder nichts hören konnten.

Als die Mütter den fröhlichen Film sahen, wedelten die Kinder mit den Armen. Beim traurigen Film bewegten sich die Kinder kaum noch.

Man vermutet, die Übertragung der Stimmungen geschieht durch die von der Mutter ausgeschütteten Hormonen.





Mittwoch, 4. März 2015

Kinder lernen die Sprache durch ihre Mutter


Die Fähigkeit zur korrekten Rechtschreibung setzt Grundkompetenzen sprachlicher Kommunikationsfähigkeit voraus. In Mecklenburg ergeben die Schuleingangsuntersuchungen durch die Gesundheitsämter seit Jahren, dass am Ende der Kita-Zeit rund ein Viertel der Kinder starke sprachliche Defizite aufweist.


Der vollwertige Erwerb der Muttersprache findet, wie das Wort schon sagt, durch eine enge Bindungsperson, in der Regel also durch die Mutter bzw. die Eltern statt. Krippen, Kitas und Frühförderangebote können derartige sprachliche Defizite aus dem Elternhaus nicht kompensieren, was wir bei der Begleitung von Familien tatsächlich immer wieder beobachten können.

Solange aber intensive elterliche Beziehungsarbeit gesellschaftlich geächtet, statt gefordert und gefördert wird und Mütter unter dem Druck stehen, nach wenigen Monaten Elternzeit wieder möglichst Vollzeit in der bezahlten Arbeitswelt zu verschwinden, wird sich an diesen traurigen Befunden unserer Kinder nichts ändern.

Als Initiative, die die Stärkung elterlicher Kompetenz im Focus hat, erwarten wir hier endlich ein dringend notwendiges Umdenken in unserer Gesellschaft.

(Pressemeldung der Initiative “Mütter für Mütter”)