Das Baby wird schlafen gelegt - 1880
Johann Georg Meyer von Bremen (1813-1886)
Eine junge Mutter legt ihr Kind in den Korbwagen, nachdem
sie es gestillt hat. Es ist schon eingeschlafen. Sie zieht es behutsam aus, um
es nicht aufzuwecken.
Das Zimmer ist ärmlich, die Wände sind leer, eine
erloschene Kerze steht in einem Leuchter auf einem Buch. Der Stoff, der den
Korbwagen bedeckt, ist zerlumpt, aber die Kissen sind weich, die Bettwäsche ist
sauber.
Die Physiognomie und die ganze Haltung der Mutter strahlt
Liebe, Zärtlichkeit und Hingabe aus. Nichts kann die Liebe einer Mutter zu
ihrem Kind ersetzen. Eine unverdiente, selbstlose Liebe, die gibt und sich
opfert, die behütet, pflegt, ernährt, die ein neues Menschenkind wachsen und
aufblühen lässt. Eine mütterliche Liebe, die vollkommen ist, aber niemals durch
jene des Vaters ersetzt werden kann. Ein Abbild der Liebe, mit der sich unser
Gott jedem von uns zuwendet.
Wie ist es möglich, dass manche glauben, eine Beziehung
gegen die Natur könnte diese echte Mutterliebe ersetzen?
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