Solidarisch für das Leben - Gedanken zum Tag des Lebens in Italien,
von Bischof Dr. IVO MUSER, Bozen
Den „Tag des Lebens“, der auch heuer wieder am
ersten Sonntag im Februar (1. Februar 2015) begangen wird, hat die Italienische
Bischofskonferenz unter das Leitwort gestellt: „Solidarisch für das
Leben“.
Bischof Dr. Ivo Muser, Bozen |
Gott ist ein Freund des Lebens. Diese Botschaft zieht
sich wie ein roter Faden durch die gesamte Heilsgeschichte des A[ten und des
Neuen Testaments. Er ist der Schöpfer, der das Leben will und fördert. Er ist
der Grund des Lebens. Und in der Menschwerdung Jesu, die für uns Christen der
Höhepunkt dieser Lebens- und Heilsgeschichte ist, bekennt Gott sich so sehr zum
Menschen, dass er einer von uns wird. Er nimmt menschliches Leben an, er teilt
menschliches Leben mit uns bis in den Abgrund des Kreuzes und er schenkt
unserem menschlichen Leben Ewigkeitswert.
Deswegen muss es das Bestreben und das Bemühen einer
jeden Christin und eines jeden Christen sein, diese Botschaft zu bezeugen und
beizutragen zu einem umfassenden Schutz des Lebens in all seinen Phasen. In
Jesus ist Gott selber solidarisch für das Leben. Wer sich für das Leben in all seinen Formen entscheidet und einsetzt, ahmt Gott selber nach.
Das Leben ist für die Kirche ein nicht verhandelbarer
Wert. Seit ihren Anfängen tritt sie für die Würde und für die Heiligkeit des
Lebens ein.
Es gilt eine Kultur des Lebens zu schaffen und eine
Wertehierarchie auf- und auszubauen, die ein offenes und einsatzfreudiges JA
zum Leben fördert und dessen Schutz gewährleistet.
Ich danke allen, die mutig und entschieden immer dem
Leben den Vorzug geben: im Reden, im Tun, in der eigenen
Lebenseinstellung und Lebensführung, in der konkreten Hilfe
allen gegenüber, die schwer tragen an der Last ihres Lebens und die sich nur
dann für das Leben entscheiden können, wenn sie unterstützt und begleitet
werden.
Wer sich für das Leben des Menschen entscheidet - von
seiner Empfängnis bis zu seinem Tod legt ein Glaubensbekenntnis ab und dient
der ganzen menschlichen Gesellschaft.
(aus LEBE Januar/März 2015, Meran)
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