Freitag, 10. August 2018

Eine Frau schreibt dem Arzt, der sie abtreiben wollte




Claire Culwell überlebte ihre Abreibung. Ihr Zwillingsbruder nicht. Kürzlich fand sie heraus, wer ihr Abtreibungsarzt war. Sie schrieb ihm einen Brief. Mit vergebenden Worten. Und sie für einen Wandel in seinem Leben bete. Hier ein Auszug aus ihrem Brief.

Ich schreibe mit schwerem Herzen. Meine damals 13-jährige Mutter kam 1988 zu Ihnen, um in der 20. Woche abzutreiben. Ihr wurde versichert, dass ihr Problem danach gelöst sei. Als sie dann zu Ihnen kam, hieß es, die Abtreibung sei erfolgreich gewesen. Teilweise. Dass sie jedoch immer noch schwanger sei, weil sie mit Zwillingen schwanger gewesen war und man sie falsch informiert hätte. Bei der Abtreibung wurde die Fruchtblase zerrissen. Das brachte meiner Mutter viele Komplikationen. Ich kam 2,5 Monate zu früh zur Welt, mit lebenslangen Komplikationen.
Meine medizinische Geschichte gleicht derjenigen vieler früherer Patienten. Meine Mutter war mit 13 jung und naiv. Es war leicht, sie zu manipulieren und zu beeinflussen. Durch die Abtreibung leidet sie nun seit 26 Jahren Herzschmerz und Trauer.
Sie ist nicht die einzige, die an einer Fehlabtreibung leidet. Mein Leben, das meiner Familie und meiner Kinder sind ebenfalls betroffen, wegen einer ,misslungenen‘ Abtreibung. Noch heute habe ich Probleme mit der Hüfte und den Füssen. Und leider bin ich nicht alleine, Hunderten von Überlebenden geht es gleich.

„Ich will Vergebung aussprechen“

21 Jahre lang fühlte ich, dass ich ein Geschwister vermisse. Ich spürte es im Herzen. Meine Mutter hat das bestätigt. Zu realisieren, das Leben ohne den Zwillingsbruder gelebt zu haben, ist eine üble Realität. Sie haben meinem Vater seinen einzigen Sohn genommen. Unsere Familie ist unkomplett. Ich klage an wegen der Erlebnisse, die mein Vater mit meinem Bruder nicht machen konnte.
Im Februar 2013 geschah ein Wunder. Meine Tochter wurde geboren. Sie wäre nie zur Welt gekommen, wenn ich abgetrieben worden wäre. Ich frage mich, wie viele Kinder heute nicht da sind, weil ihre Mütter falsch informiert wurden, indem ihnen Abtreibung als beste Lösung dargestellt wurde.
Ich will aber auch Vergebung aussprechen. Ich habe 26 Jahre voller Liebe erfahren. Ich wurde in eine wunderbare Familie adoptiert. Ich erlebte mehr Gnade und Vergebung, als ich mir je hätte wünschen können. Gott hat mir für so vieles vergeben, in diesem Sinne entscheide ich mich, Ihnen zu vergeben. Ich vergebe Ihnen für die Abtreibung und für die großen Folgen davon im Leben meiner Mutter und mir.
Und ich bete auch für Sie: Dass Sie am Geld und ihrer Lebensweise vorbeisehen können. Und dass Sie sich an mein Bild erinnern und das meiner Tochter, die nicht hier wäre, wenn die Abtreibung erfolgreich gewesen wäre. Auch bete ich, dass Sie innerlich bewegt werden und aufhören Abtreibungen durchzuführen und ihre Talente außerhalb dieser Branche einsetzen. Viele von uns, auch ich, sind bereit, Ihnen dabei zu helfen. Mit offenen Armen würde ich Sie willkommen heißen, denn ich glaube, dass Ihr Leben und was Sie damit tun, genau so kostbar ist, wie jedes ungeborene Kind.

Quelle: Jesus.ch in „LEBE“ Zeitschrift der Bewegung für das Leben – Südtirol, Juni-August 2016. S. 23.




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