Claire Culwell überlebte ihre Abreibung. Ihr
Zwillingsbruder nicht. Kürzlich fand sie heraus, wer ihr Abtreibungsarzt war. Sie
schrieb ihm einen Brief. Mit vergebenden Worten. Und sie für einen Wandel in
seinem Leben bete. Hier ein Auszug aus ihrem Brief.
Ich schreibe mit schwerem Herzen. Meine damals 13-jährige
Mutter kam 1988 zu Ihnen, um in der 20. Woche abzutreiben. Ihr wurde versichert,
dass ihr Problem danach gelöst sei. Als sie dann zu Ihnen kam, hieß es, die
Abtreibung sei erfolgreich gewesen. Teilweise. Dass sie jedoch immer noch
schwanger sei, weil sie mit Zwillingen schwanger gewesen war und man sie falsch
informiert hätte. Bei der Abtreibung wurde die Fruchtblase zerrissen. Das
brachte meiner Mutter viele Komplikationen. Ich kam 2,5 Monate zu früh zur
Welt, mit lebenslangen Komplikationen.
Meine medizinische Geschichte gleicht derjenigen vieler
früherer Patienten. Meine Mutter war mit 13 jung und naiv. Es war leicht, sie
zu manipulieren und zu beeinflussen. Durch die Abtreibung leidet sie nun seit
26 Jahren Herzschmerz und Trauer.
Sie ist nicht die einzige, die an einer Fehlabtreibung
leidet. Mein Leben, das meiner Familie und meiner Kinder sind ebenfalls
betroffen, wegen einer ,misslungenen‘ Abtreibung. Noch heute habe ich Probleme
mit der Hüfte und den Füssen. Und leider bin ich nicht alleine, Hunderten von
Überlebenden geht es gleich.
„Ich will Vergebung aussprechen“
21 Jahre lang fühlte ich, dass ich ein Geschwister
vermisse. Ich spürte es im Herzen. Meine Mutter hat das bestätigt. Zu
realisieren, das Leben ohne den Zwillingsbruder gelebt zu haben, ist eine üble
Realität. Sie haben meinem Vater seinen einzigen Sohn genommen. Unsere Familie
ist unkomplett. Ich klage an wegen der Erlebnisse, die mein Vater mit meinem
Bruder nicht machen konnte.
Im Februar 2013 geschah ein Wunder. Meine Tochter wurde
geboren. Sie wäre nie zur Welt gekommen, wenn ich abgetrieben worden wäre. Ich
frage mich, wie viele Kinder heute nicht da sind, weil ihre Mütter falsch
informiert wurden, indem ihnen Abtreibung als beste Lösung dargestellt wurde.
Ich will aber auch Vergebung aussprechen. Ich habe 26
Jahre voller Liebe erfahren. Ich wurde in eine wunderbare Familie adoptiert.
Ich erlebte mehr Gnade und Vergebung, als ich mir je hätte wünschen können.
Gott hat mir für so vieles vergeben, in diesem Sinne entscheide ich mich, Ihnen
zu vergeben. Ich vergebe Ihnen für die Abtreibung und für die großen Folgen
davon im Leben meiner Mutter und mir.
Und ich bete auch für Sie: Dass Sie am Geld und ihrer
Lebensweise vorbeisehen können. Und dass Sie sich an mein Bild erinnern und das
meiner Tochter, die nicht hier wäre, wenn die Abtreibung erfolgreich gewesen
wäre. Auch bete ich, dass Sie innerlich bewegt werden und aufhören Abtreibungen
durchzuführen und ihre Talente außerhalb dieser Branche einsetzen. Viele von
uns, auch ich, sind bereit, Ihnen dabei zu helfen. Mit offenen Armen würde ich
Sie willkommen heißen, denn ich glaube, dass Ihr Leben und was Sie damit tun,
genau so kostbar ist, wie jedes ungeborene Kind.
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