„Zufälle gibt es
nicht“
Diese Armband-Geschichte ist eigentlich recht simpel. Und
doch könnte kein Mensch sie so planen. Es ist eine von jenen Geschichten, die
nur das Leben schreiben kann. Wahrscheinlich berührt sie gerade deswegen so
sehr.
Rachel erinnert sich, dass sie aufgeregt war, als sie das
rote Silikonarmband kaufte. Das Band trug – eingraviert – die Aufschrift „LIFE“
(LEBEN). Nicht mehr und nicht weniger. Doch mit dem Kauf war eine gewisse
Einladung verbunden, nämlich: jeden Tag für das Ende der Abtreibung zu beten.
Rachel nahm diese Einladung an. Das Armband diente ihr fortan als Zeichen für
ihre Zusage und als Erinnerung daran.
Eines Tages aber verlor Rachel das Band. Und zwar auf dem
Parkplatz eines großen Einkaufszentrums, als sie gerade ihre Einkäufe ins Auto
lud. Das Armband musste von ihrem Handgelenk gerutscht und auf dem Boden
gelandet sein – ohne dass sie etwas davon merkte. So rekonstruierte sie im
Nachhinein, als sie den Verlust festgestellt und zu Hause und im Auto lange
vergeblich gesucht hatte. Nun hoffte sie, dass das Band „von jemandem gefunden
wird, der es nötig hat“.
BEGEGNUNG IM RESTAURANT
Nur wenige Monate später begann Rachel als Kellnerin in
einem Restaurant in der Region zu arbeiten. Eines Tages kam eine Mutter mit
ihrem neugeborenen Baby in das Restaurant. Rachel hatte zu bedienen. Sie begrüßte
die ungefähr 25-jährige Frau, und diese lächelte ein wenig scheu zurück. Als
Rachel die Bestellung aufgenommen hatte, begann sie mit der Frau einen Small
Talk über deren friedlich schlafendes Töchterchen. Während des Gesprächs
erhaschte ihr Blick ein rotes Armband um das Handgelenk der Frau – mit dem
unverkennbaren Wort LIFE eingraviert. „Sie tragen ein LIFE-Band, nicht wahr?“,
wagte Rachel zu fragen. Die Frau war zunächst etwas perplex. „Ja, ich habe es
auf einem Parkplatz gefunden“, antwortete sie dann. Als die Frau merkte, dass
Rachel sich für das Armband interessierte, sagte sie, es gebe mit diesem Band
eine eigenartige Geschichte, die sie gerne mit ihr teilen würde. Rachel war
ganz Ohr …
Die Frau berichtete: Einige Monate zuvor hatte sie mit
Schrecken festgestellt, dass sie schwanger war. Sie vereinbarte einen Termin
für eine Abtreibung – und fürchtete sich schrecklich davor. Um sich etwas
abzulenken, ging sie zwei Tage vor dem Termin shoppen. Auf dem Weg vom
Parkplatz ins Einkaufszentrum sprang ihr ein rotes Armband ins Auge, das auf
dem Boden lag. Sie nahm es auf und sah die Aufschrift LIFE. Schnell verstaute
sie das Band in ihrer Handtasche und ging einkaufen.
IM TROSTLOSESTEN MOMENT
Die Nacht darauf ging es der Frau sehr schlecht. Sie saß
weinend in ihrem Zimmer und dachte mit Grauen an das, was sie drauf und dran
war zu tun. Sie machte sich Sorgen darüber, was die Eltern wohl denken würden,
und fühlte gleichzeitig die Notwendigkeit, „sich des Problems zu entledigen“.
Zudem hatte sie ihr Freund verlassen, und so schien Abtreibung die einzige
Möglichkeit zu sein.
An dieser Stelle im Bericht der Frau konnte Rachel ihre
Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Sie vergaß komplett, dass sie arbeiten
und andere Tische bedienen sollte.
Die Frau erzählte weiter: In jenem trostlosesten Moment
erinnerte sie sich unversehens an das Armband in ihrer Handtasche. Sie nahm es
hervor und hielt es in ihren Fingern, bis sie in einen unruhigen Schlaf fiel.
Mitten in der Nacht wachte sie plötzlich auf – mit dem Wort „LIFE“ (LEBEN), das
ihr Herz und Verstand durchwogte. Am Morgen sagte sie den Abtreibungstermin ab.
DAS BESTE, WAS PASSIEREN KONNTE
„Ich war überwältigt von dieser unglaublichen Geschichte“,
erinnert sich Rachel. „Ich konnte nur noch weinen. Dieses wunderschöne kleine
Mädchen in der Babytrage vor mir wäre um ein Haar abgetrieben worden. Ich
konnte schlicht nicht mehr aufhören zu weinen.“ Schluchzend erzählte nun Rachel
der Frau, dass sie auf dem genau gleichen Parkplatzgelände vor wenigen Monaten
ein LIFE-Band verloren hatte. „Ich erzählte ihr auch von der tieferen Bedeutung
dieses Armbandes und was das Wort LIFE auf dem Band genau genommen meint.“ Nun
weinten beide Frauen. Unter Tränen der Freude und der Dankbarkeit sagte die
Frau zu Rachel: „Ich danke Ihnen. Wenn Sie dieses Armband nicht verloren
hätten, hätte ich mein wunderbares Baby nicht neben mir.“
Rachel sagt im Rückblick, das Armband zu verlieren sei
wahrscheinlich das Beste, was ihr im Leben bisher geschehen sei. Schließlich
war es das Beste, was dieser Mutter und ihrem Töchterchen passieren konnte –
das am Leben ist, weil sich eines Abends auf einem Parkplatz etwas so wunderbar
Unplanbares abspielte.
Quelle: mamma.ch/LifeSiteNews 22.11.2012
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