Donnerstag, 5. Juni 2014

Zeitalter des Todes

Wir leben in einem Zeitalter eines übertriebenen Nihilismus, einem Zeitalter des Todes; einer Zeit, für die folgendes gilt – wie der Schriftsteller Walter Percy feststellte: "Mitleid führt zur Gaskammer", oder zur Abtreibungsklinik oder in die Praxis des Euthanisten.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir die Person immer höher definieren, so dass immer weniger von uns  wirklich emporgelangen, in einer Zeit, in der wir moralische Werte praktische aufgeben, so dass wir Menschen wie Dinge behandeln können – und die Abtreibung, freilich, hat uns dazu geholfen, dies zu erlernen; weiters ist es eine Zeit, in der die Säulen der Sicherheit gesprengt werden – Kirchen, Schulen, politische Institutionen – so dass alles, einschließlich ihr Leben, mein Freund, zur Diskussion steht… Die systematische Erstickung von Autorität und die hoffnungslose Verbannung normativer Ethik. Wie erfreulich und endlos ist doch unsere Auswahl! – Zu töten, zu sterben, zu gebrauchen bis nicht mehr brauchbar, alles ohne jemals verurteilt zu werden, auch nicht von unserem Selbst. Es ist so wie Alisdair MacIntyre es so treffend ausgedrückt hat: Die Barbaren warten nicht jenseits der Grenze, sie regieren uns bereits seit einiger Zeit.

(Dr. Bernard Nathanson in "Die Hand Gottes")

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