Mittwoch, 25. Juni 2014

Pränatale Diagnostik

Wenn die Schwangerschaft zum Nervenkrieg wird


Achtung: Falscher Alarm!

Die Bluttests zum Aufspüren von Chromosomenveränderungen gelten zu mehr als 99 Prozent als zuverlässig. Sollten dann nicht alle Schwangeren diesen Test machen? Ein Recherchebeispiel erklärt, warum Vorsicht geraten ist.
Baby im Mutterleib
in der 7. Woche
1000.000 Schwangere lassen ihr Blut testen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie 21 beim Kind liegt bei 1:500. Das heißt, 200 der Schwangeren sind betroffen. Durch die Bluttests werden 99 Prozent der Fälle erkannt. Es erfahren also 198 Frauen von der Chromosomenstörung ihre Kindes. Allerdings haben die Tests auch eine Falsch-Positiv-Rate von 0,1 Prozent. Das Bedeutet für 100 Frauen: falscher Alarm! Ihre Laborwerte deuten zwar auf eine Trisomie 21 beim Kind hin, dies bestätigt sich aber bei einer Fruchtwasseruntersuchung nicht.
Wenn die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie 21 nur bei 1:1000 liegt, sind nur noch 100 von 100.000 Schwangeren betroffen. Wenn alle einen Bluttest machen, erfahren 99 der Betroffenen von der Trisomie. Aber immer noch gilt für 0,1 Prozent der Frauen, also für 100 Schwangere: falscher Alarm!
Kritiker fürchten, dass Frauen in Zukunft ohne Beratung durch einen Arzt die Bluttests anwenden können, vielleicht bestellt über das Internet, womöglich in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Die Frauen könnten sich schnell für einen Abbruch entscheiden — dabei war es vielleicht nur ein Fehlalarm.

Dies ist die Einführung eines Artikels von WIEBKE HOLLERSEN in der WELT AM SONNTAG vom 22. Juni 2014.
Den gesamten Artikel lesen sie hier:

http://www.welt.de/gesundheit/article129414841/Wenn-die-Schwangerschaft-zum-Nervenkrieg-wird.html

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