Wir schützen heute die Natur,
die Bäume, Schweine, Kröten:
man soll die arme Kreatur
nicht quälen und nicht töten!
Kindern im Werden gilt das nicht;
was einem unwert, schützt man nicht.
Man will „es“ nicht, man „macht es weg“,
sagt: „aus sozialen Gründen“.
Ein Playboy nennt 'nen andern Zweck:
„Mein Schatz, lass es verschwinden!
Dann stört es uns doch weiter nicht!“
Nein, „das“ im Dunkeln liebt er nicht.
Dreihunderttausend jedes Jahr,
die nicht das Licht erblicken
und die wir lieber kurzerhand
in Abfall-Eimer schicken.
Ja, glaubt ihr's oder glaubt ihr's nicht?
Dreihunderttausend zählen nicht!
Einst schreckte uns der „Holocaust“,
sein schlimmes Wahnsinnstöten!
Wie kommt es, dass uns jetzt nicht graust?
Was lässt uns nicht erröten?
Nein, dieses Morden stört uns nicht,
denn Ungebor'ne zählen nicht.
Nur einer zählt sie liebevoll,
und der lässt sich nicht spotten;
er will es nicht, er lässt nicht zu,
dass wir die Welt entgotten.
Beizeiten hält er sein Gericht
- wir allesamt entgeh'n ihm nicht.
G. Siedenschnur
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen