(Aponet) Sprechen Mütter mit ihren Babys, verfallen viele
in eine Babysprache mit ganz speziellen Charakteristika: Die Stimme ist höher,
das Spektrum an Tonhöhen breiter und höhere und tiefere Tonlagen wechseln
häufiger ab. US-amerikanische Wissenschaftler interessierte nun, ob dies auch
für Väter gilt.
Das Ergebnis ihrer Pilotstudie lautet: Nein, Väter
verändern ihre Stimme nicht so wie Mütter, wenn sie mit ihrem Nachwuchs reden.
Stattdessen ähnelte die Intonation der väterlichen Stimme eher der bei einem
Gespräch unter Erwachsenen, so das Ergebnis, das
Studienleiter Mark VanDam von der Washington State University auf
einer Tagung der Acoustical Society of America in Pittsburgh vorstellte. Etwas
Schlechtes sei dies aber nicht, so VanDam, auch wenn man davon ausgehe, dass
die "Müttersprache" mit ihren Aufmerksamkeit auf sich ziehenden
Tonfolgen und übertriebenen Stimmmerkmalen speziell für Babys und kleine Kinder
attraktiv sei und die Bindung fördere.
Die Art, wie Väter sprechen, habe wahrscheinlich andere
Vorteile und beeinflusse den Spracherwerb der Kinder in anderer Weise, glauben
die Forscher. VanDam zufolge unterstützen die Ergebnisse ihrer Studie eine Idee,
die er als Brücken-Hypothese bezeichnete. Danach könnten Väter, die mit ihren
Kindern ähnlich wie mit Erwachsenen sprechen, als eine Art Verbindungsglied zur
Außenwelt dienen und dem Kind dabei helfen, mit ungewohnter Sprache umzugehen.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Eltern in dieser Hinsicht
ergänzen. Des Weiteren betonte der Wissenschaftler, dass Väter, auch wenn sie
keine Babysprache sprechen, ihre Sprache trotzdem verändern. So nutzten Väter
offenbar mehr unterschiedliche Wörter und veränderten Lautstärke und Dauer der
Sprache.
Kultur und Medien Online 9.6.15
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