Sonntag, 21. Juni 2015

Christen müssen Recht der ungeborenen Kinder eintreten.

Man führt die „Würde des Menschen“ zwar noch im Mund, aber man achtet sie gegenüber Ungeborenen nicht mehr. Man lässt sich von besonderen Naturkatastrophen noch erschüttern, was kein schlechter Zug ist, aber von der Dauerkatastrophe der Abtreibung nimmt man wenig Notiz. Auf eine Anfrage besorgter Abgeordneter bezüglich der Verdoppelung der Zahl der Abtreibungen bei Mädchen unter 15 Jahren erging die Antwort: Es sei „nicht besorgniserregend“, ein Ausdruck für die moralische Erstarrung der Gesellschaft an dieser Stelle. So nimmt das Drama der Kindestötungen im Mutterleib, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil als „verabscheuungswürdiges Verbrechen“ bezeichnet worden sind, bedrohliche Züge an. Gelegentlich wird die öffentliche Gegenkundgebung katholischer Christen als Mangel an Liebe ausgelegt. Aber es kann keine Liebe ohne die Geltendmachung von Wahrheit und Gerechtigkeit
geben. Sie muß auch entschieden gehalten sein, wenn sie nicht zur Tarnung von Schwäche missraten soll. Die Christen müssen für die Wahrheit und das Recht der ungeborenen Kinder eintreten.

(Kardinal Scheffczyk, 2005)

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