Man führt die „Würde des Menschen“ zwar noch im
Mund, aber man achtet sie gegenüber Ungeborenen nicht mehr. Man lässt sich von
besonderen Naturkatastrophen noch erschüttern, was kein schlechter Zug ist,
aber von der Dauerkatastrophe der Abtreibung nimmt man wenig Notiz. Auf eine
Anfrage besorgter Abgeordneter bezüglich der Verdoppelung der Zahl der
Abtreibungen bei Mädchen unter 15 Jahren erging die Antwort: Es sei „nicht
besorgniserregend“, ein Ausdruck für die moralische Erstarrung der
Gesellschaft an dieser Stelle. So nimmt das Drama der Kindestötungen im
Mutterleib, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil als „verabscheuungswürdiges Verbrechen“ bezeichnet worden sind,
bedrohliche Züge an. Gelegentlich wird die öffentliche Gegenkundgebung
katholischer Christen als Mangel an Liebe ausgelegt. Aber es kann keine Liebe
ohne die Geltendmachung von Wahrheit und Gerechtigkeit
(Kardinal Scheffczyk, 2005)
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