Freitag, 13. Februar 2015

Kindererziehung ist echte Arbeit

Glosse des Salzburger Weihbischofs Dr. Andreas Laun

Man sollte den Müttern einen „Gehalt“ zahlen. Warum? Weil sie ihn „verdienen“ — ohne zu verdienen! Warum ist das so? Weil es eine frauen- und kinderfeindliche Ideologie gibt, die den Frauen einreden will, sie müssen doch locker in der Lage sein, eine doppelte Leistung zu erbringen: Ihre Kinder erziehen, und das benötigte Geld „nebenbei“ selbst verdienen.

Wie, das geht nicht? Dann ist der Staat so lieb, dass er den Müttern die Kinder möglichst früh weg- und in Verwahrung nimmt — damit die endlich glücklichen Frauen möglichst viel arbeiten können. Weil, das weiß man ja, Kinder erziehen ist erstens keine Arbeit („nur Hausfrau“? pfui!), und zweitens macht diese Nicht-Arbeit Frauen nur unglücklich — im Unterschied zu den Regalen eines Supermarktes, die einzuräumen ein geradezu himmlisches Vergnügen ist.

Genug des grimmigen Spottes! Vor kurzem stand in Deutschland mit Eva Herman eine Frau auf und sagte nein zu diesen Lügen! Jetzt hat ausgerechnet die Ehefrau von Lafontaine in dasselbe Horn geblasen. Sie argumentiert als Frau mit einem klaren Hausverstand, fordert angemessene Bezahlung und Anerkennung für die Mütter! Eines der Argumente lautet: Die Kinderlosen profitieren von den Familien mit Kindern, das ist ungerecht! Und: Wenn Frauen arbeiten müssen, heißt es für die Kinder „ab in die Betreuung.“ Man sollte die Mütter fragen, was sie darüber denken, noch besser, man würde die Kinder abstimmen lassen oder endlich nach dem wirklichen Kindeswohl fragen!

Abgesehen davon, dass ein Müttergehalt vielen Kindern das Leben retten würde: Ein Müttergehalt wäre gut für die Kinder, die sich ihre Mama wünschen und nicht die „Krippe“, er wäre gerecht gegenüber den Frauen und zugleich würde das Geld sie von politischer Bevormundung befreien und wen das immer noch nicht überzeugt: Europa braucht Kinder wie den sprichwörtlichen Bissen Brot. Auf Kinder zu verzichten können wir uns nicht mehr leisten, es kostet unsere Zukunft!


Aus „Rupertusblatt“, 8. Juni 2008


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen