(PM
Ärzte für das Leben) Die Organisation „Ärzte für das Leben“ kritisiert den
Vorstoß von Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den
ärztlich-assistierten Suizid in kirchlichen Einrichtungen einzuführen.
Am
26. Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht zum ersten Mal in der
deutschen Geschichte ein „Recht auf selbstbestimmtes Sterben“ in „jeder Phase
der menschlichen Existenz“ als Teil der allgemeinen Persönlichkeitsrechte
etabliert.
Ein
Hauptargument in diesem Urteil war, dass die restriktive Haltung der
Ärzteschaft den Zugang zum assistierten Suizid in vielen Fällen faktisch
unmöglich mache, weshalb es nötig sei, Angebote wie die der Sterbevereine zuzulassen.
Nach
dem Urteil lässt sich eine Rochade beobachten. Nun heißt es, dass viele
Menschen die Einschaltung solcher Vereine „für weniger wünschenswert halten als
die Unterstützung durch Ärztinnen und Ärzte, die ihren Patienten vertraut
sind“, wie die Professoren Schöne-Seifert und Guttmann aus Münster neulich in
einer Stellungnahme im Westfälischen Ärzteblatt argumentiert haben.
Die
Befürchtung, dass es am Ende immer Ärzte sein würden, die diese Tätigkeit
übernehmen sollten, lässt sich nun durch das Werben des hannoverschen
Landesbischofs Ralf Meister und des Präsidenten der Diakonie, Ulrich Lilie, für
den ärztlich assistierten Suizid in kirchlich-diakonischen Einrichtungen erneut
bestätigen.
Der
Linie von Schöne-Seifert und Guttmann folgend, müssten laut dieser
Kirchenvertreter kirchliche Einrichtungen Orte sein, in denen Suizid auf
„sichere und nicht qualvolle Weise“ vollzogen werden könne. Durch diese
„Professionalisierung der Selbsttötung“ könne der geschäftsmäßigen
Suizidbeihilfe nämlich die Grundlage entzogen werden.
„Die
Sache ist recht einfach“, sagte Prof. Dr. Paul Cullen, Vorsitzender der „Ärzte
für das Leben“ heute in Münster:
„Wir
als Ärzte müssen immer auf der Seite des Lebens stehen. Es darf also keine
Interaktion zwischen Arzt und Patient mit dem ausdrücklichen Ziel geben, dass
der Patient hinterher tot ist. Vielmehr besteht unsere Aufgabe darin, dem
Patienten auch in sehr schweren Situationen beizustehen. Keinesfalls dürfen wir
vor dieser Aufgabe kapitulieren und versuchen, das Leid zu beenden, indem wir
den Leidenden beseitigen. Dieser Weg führt in eine Barbarei, vor der am Ende
niemand mehr sicher ist.“
Quelle: https://aktion-sos-leben.blogspot.com/ vom 11.01.2021
eingesehen
am 12.01.2021
Bild: shotscreen Video ideaHeute eingesehen 19.01.2021
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