Mittwoch, 23. November 2016

Zur Lage des Lebensrechts in Deutschland

 Mathias von Gersdorff
Leere Wiegen in Deutschland

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes INSA-Consulere im Auftrag der Zeitschrift Idea Spektrum hat äußerst interessante Daten über die Einstellung der Deutschen zum Recht auf Leben hervorgebracht. Idea berichtet über diese Studie in der Ausgabe Nr. 37 vom 17. September 2016. Es lohnt sich, diese Daten genauer zu analysieren und zu kommentieren. Vor allem sollen Überlegungen angestellt werden, was diese Zahlen für den aktiven Einsatz der Lebensrechtler in der Öffentlichkeit bedeuten könnten.
Idea berichtet, dass 41 Prozent der Deutschen (46 Prozent Frauen, 35 Prozent Männer) der Auffassung sind, bei einer Abtreibung würde ein ungeborener Mensch getötet werden.
Diese Zahl ist erschreckend niedrig, schließlich bewertet selbst das sehr liberale deutsche Strafrecht Abtreibungen als rechtswidrige (aber straffreie) Handlungen. Außerdem wird Abtreibung noch generell von den christlichen Konfessionen als „schlecht“ oder „sündhaft“ eingestuft, wenngleich mit unterschiedlicher Graduierung. Insofern scheint in Deutschland das moralische und rechtliche Empfinden in dieser Frage mächtig abgestumpft zu sein.
Aus der Perspektive des Aktivismus ist diese Zahl aber immer noch recht hoch. Diese 41 Prozent stellen nämlich so etwas wie die soziologische Größe der potentiellen Lebensrechtler dar bzw. den Resonanzkasten für die Öffentlichkeitsarbeit der Pro-Life-Organisationen. Es ist nämlich davon auszugehen, dass Personen, die der Auffassung sind, durch Abtreibung würden Menschen getötet, auch potentiell gegen Abtreibung in irgendeiner Form aktiv werden könnten, obgleich die Intensität der Ablehnung natürlich sehr unterschiedlich sein kann.
41 Prozent sind ein hoher Anteil der Bevölkerung. Wenige Themen haben sonst einen so hohen Rückhalt, polarisierende Streitfragen schon gar nicht.
Angesichts dieser Tatsache muss aber leider festgestellt werden, dass die Lebensrechtsorganisationen nur in der Lage sind, einen geringen Anteil dieses Potentials zu mobilisieren. Generell sind die Lebensrechtler unterfinanziert, haben keine beeindruckenden Mitgliederzahlen und animieren im internationalen Vergleich wenige Menschen zu Straßen- oder sonstigen Demonstrationen, wie etwa Postkartenaktionen.
Ein leichter Trost für diese Schwäche ist die Tatsache, dass die Abtreibungsaktivisten noch viel größere Mobilisierungsschwierigkeiten haben, was an anderer Stelle in diesem Blog schon kommentiert wurde.
Besonders interessant sind die Zahlen über die Ansichten zum Thema Abtreibung entsprechend der Konfession.
So wird Abtreibung kritisch von 45 Prozent der landeskirchlichen Protestanten, von 50 Prozent der Katholiken und von 77 Prozent der evangelisch-freikirchlichen Christen angesehen.
Die Zahl der landeskirchlichen Protestanten und gewissermaßen auch der Katholiken ist eigentlich beschämend, denn sie unterscheidet sich nicht gravierend vom nationalen Durchschnitt, also von anfangs genannten 41 Prozent.
Offensichtlich wird das Thema in den Volkskirchen zu wenig behandelt oder sogar totgeschwiegen, vor allem bei den Protestanten. Bei den Katholiken geht wohl die etwas bessere Zahl auf die ständigen Interventionen der Päpste zugunsten des Lebensrechts zurück. Leider hält sich die Mehrheit der katholischen deutschen Bischöfe bei diesem Thema stark zurück. Dass etliche Bischöfe dieses Jahr Grußworte an den „Marsch für das Leben“ richteten, ist neu. Außerdem waren sie teilweise sehr vorsichtig. Kardinal Marx hat das Wort „Abtreibung“ gar nicht erwähnt. Erzbischof Koch vermischt das Thema Abtreibung mit anderen aktuellen gesellschaftlichen Problemen, wie etwa der Flüchtlingskrise.
Die Zahl der kritischen Freikirchler ist erfreulich und sicherlich Folge der Tatsache, dass dort das Thema laufend behandelt wird und auch zum missionarischen Verständnis gehört. Allerdings muss auch berücksichtig werden, dass es nur 291.000 Freikirchler in Deutschland gibt. Im Jahr 2015 gab es hierzulande 22,7 Mio. Katholiken und 22,2 Mio. landeskirchliche Protestanten.
Jedenfalls zeigt sich einmal wieder: Über Abtreibung sprechen rettet Leben, während Schweigen es tötet.
Das Gesamtbild verschlechtert sich bei der Frage nach der persönlichen Einstellung: „Eine Abtreibung/dass meine Partnerin abtreibt, kommt für mich nicht in Frage“.
36 Prozent der Bevölkerung lehnen Abtreibung auch für sich persönlich ab. 34 Prozent Männer und 37 Prozent Frauen.
Auch diese Zahl ist nicht berauschend, zeigt aber immer noch, dass das soziologische Potential für die Lebensrechtsorganisationen recht groß ist und völlig unausgeschöpft ist.
Trist ist die Beantwortung auf diese Frage entsprechend der Konfession. Nur 40 Prozent der landeskirchlichen Protestanten, 42 Prozent der Katholiken und 64 Prozent der freikirchlichen Christen würden nicht abtreiben. Auch hier ist die Zahl der landeskirchlichen Protestanten und der Katholiken nicht wesentlich besser als die der Gesamtbevölkerung, was den geringen Einfluss ihrer Kirchen auf die eigene Klientel in dieser Frage dokumentiert.
Dass diese Zahl geringer als die „theoretische“ Einstellung ist, ist bedauerlich, jedoch verständlich. Jemand kann etwas schlecht finden, dennoch bereit sein, es in gewissen Situationen zu tun.

Fazit: Die Einstellung der Deutschen zum Recht auf Leben ist in besorgniserregendem Maße schlecht. Die Tatsache, dass 59 Prozent der Bevölkerung der Meinung sind, eine Abtreibung würde keinen Menschen töten, zeigt, wie schwach die Wertschätzung für ein essentielles Grundrecht in der Bevölkerung ist. Doch die Zahl der Abtreibungskritiker ist immer noch groß genug für die Existenz einer starken Lebensrechtsbewegung, sollte diese in der Lage sein, diese Menschen mobilisieren zu können. Jedenfalls scheint allein die Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit eine Änderung in der Einstellung der Einzelnen zu bewirken.


Dienstag, 22. November 2016

Ungeborene spüren keine Schmerzen?

 
Baby in der 7. Woche
Eines der Argumente der Befürworter von Abtreibung, das mich am meisten in Rage bringt, ist, dass die ungeborenen Kinder vermeintlich dabei keine Schmerzen empfinden.
Über so viel Dummheit, Ignoranz und Grausamkeit kann ich nur wütend werden:
Das Kind im Mutterleib reagiert auf Berührungen ab der sechsten Woche.
Die Schmerz-Rezeptoren sind in der 18. Woche schon völlig entwickelt.
Das Schmerzzentrum im Gehirn, der Thalamus, entwickelt sich zwischen den Wochen acht und sechzehn.
Inzwischen kann man mit den eigenen Augen sehen, was ein Kind alles im Mutterleib empfindet.
Das Wissen über das Leben des Kindes im Mutterleib hat sich in den letzten Jahrzehnten rasend entwickelt.
Heute wissen wir beispielsweise, dass der Mutterleib weder licht- noch schalldicht ist.
Das Kind kann also hören, was außen gesprochen wird. Das Kind erahnt sogar, dass über es gesprochen wird!
Das Kind im Mutterleib ist aber dermaßen sensibel und auf das Gemüt der Mutter eingestellt, dass es die Gemütsschwankungen realisiert.
Psychologen berichten immer mehr von psychischen Problemen, die schon im Mutterleib entstehen, etwa weil die Mutter unter Stress oder Depressionen litt.
... oder eben überlegte, abzutreiben!
Sowohl psychologische Wahrnehmung als auch Sensibilität sind beim ungeborenen Kind in einer Weise entwickelt, dass es zwischen einem geborenen und einem ungeborenen Menschen keine großen Unterschiede gibt.
Lediglich die Sprachfähigkeit ist noch nicht entwickelt und deshalb werden die Erlebnisse im Mutterleib nicht im Gedächtnis fixiert, wie bei uns Erwachsenen.
Doch beeinflussen gute wie auch schlechte Empfindungen das Grundempfinden des Menschen und prägen ihn lebenslang.
Wenn man bedenkt, wie ähnlich uns die ungeborenen Kinder sind, erinnert man sich unwillkürlich an den Satz: 
„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

Deswegen müssen wir alles in unserer Macht stehende für diese Geringsten tun. Wir müssen sie retten!
Pilar Herzogin von Oldenburg

Sonntag, 20. November 2016

Wer finanziert die Abtreibungslobby?


Dieser Artikel zeigt, in welchem Maße die Abtreibungsindustrie finanziell unterstützt wird: Laut Life-Site-News spendete George Soros Millionen Dollars um Abtreibungen zu fördern, doch jemand anders spendete noch viel mehr...

Feministinnen tun gerne so, als ob die Liberalisierung der Abtreibung Folge des Wirkens einer Graswurzelbewegung, welche die „Emanzipation“ der Frau anstrebte, gewesen sei.
Die Wahrheit ist eine andere: Die Abtreibungsindustrie wurde finanziell massiv von steinreichen Personen und Organisationen unterstützt. Ohne diese gigantische Hilfe hätte sie ihre Ziele nie erreichen können. Die Abtreibungsindustrie verfügt über Geldbeträge, von denen Lebensrechtler nur träumen können:
„Planned Parenthood“ (die US-amerikanische Pro Familia) erhält jährlich 553.7 Millionen US$ aus Steuergeldern, 353.5 Millionen US$ an Spenden und 309.2 Millionen US-Dollar von anderen Organisationen.
Unter den Unterstützern befinden sich Milliardäre wie Warren Buffet (Privatvermögen ca. 108 Milliarden US$), der allein in einem Jahr 70 Millionen US$ gespendet hat. In der Spenderliste befinden sich viele weitere Personen oder Unternehmen, die Einzelspenden geben, die durchaus hunderttausende von US$ jährlich betragen können. Die Verbreitung der Abtreibungspille wurde mit einer Million US$ vom Milliardär Georges Soros unterstützt-
Kräftige finanzielle Hilfe erhält die Abtreibungsindustrie von der Stiftung von Bill und Melinda Gates (Microsoft). Man schätzt die Zuwendung auf 120 Millionen US$ für Abtreibung und Geburtskontrollen.


Fazit: Die weltweite Verbreitung der Abtreibung ist keine Leistung von Feministinnen, die auf der Straße bei Demos herumschreien, sondern vor allem finanzkräftigen Personen und Organisationen zuzuschreiben.

Bild: http://www.blackmbawomen.com/warren-buffett-calls-for-americas-men-to-boost-women-in-business/

Freitag, 18. November 2016

Abtreibungen von Kindern mit Gaumenspalte verdreifacht


Die Öffentlichkeit Großbritanniens ist über den rasanten Anstieg von Abtreibungen von Kindern mit Gaumenspalte entsetzt: Abtreibungen von Babies mit geringen Gesichtsfehlern haben sich fast verdreifacht in den letzten fünf Jahren.

Der Anstieg ist Folge der immer systematischeren Anwendung von vorgeburtlichen Diagnose-Tests (Pränataldiagnostik):
Was das konkret bedeutet: Die Zahl von Abtreibungen von Kindern mit Gaumenspalte haben sich in Großbritannien VERDREIFACHT!
Man kann sich leicht ausmalen, was die Pränataldiagnostik für Kinder mit anderen Krankheiten oder Fehlern bedeutet. Schon heute werden ca. 95 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben.
Nun ist man in Deutschland dabei zu überlegen, pränatale Bluttests systematisch anzuwenden und von den Krankenkassen finanzieren zu lassen.
Was für manche auf den ersten Blick positiv aussehen mag (Was kann an Gesundheitstests schon negativ sein?), ist in Wahrheit eine Rasterfahndung auf Kinder mit Krankheiten oder Fehlern, wie beispielsweise die Gaumenspalte.
In einer Gesellschaft mit verbreiteter Abtreibungsmentalität bedeutet eine bessere Technologie in der vorgeburtlichen Medizin nicht Fortschritt, sondern Barbarei. Denn die Pränataldiagnostik wird in erster Linie zur Selektion von Menschen verwendet und nicht, um Kindern mit Krankheiten oder Fehlern zu helfen.

Offizielle Statistiken sind zu finden unter: https://www.gov.uk/government/statistics/report-on-abortion-statistics-in-england-and-wales-for-2015


Donnerstag, 17. November 2016

Studie: Herz schlägt schon am 16ten Tag nach der Zeugung



Diese Forschungsergebnisse sind sensationell: Das menschliche Herz schlägt schon 16 Tage nach der Zeugung.
Bisherige Vermutung war, dass erst vier Wochen nach der Zeugung das Herz im Embryo zu schlagen beginnt.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass mit der Zeugung ein ganzer Mensch entsteht!
Die Studie führte die „University of Oxford“ in Großbritannien durch.
Eigentlicher Anlass für die Studie war ein besseres Verständnis des menschlichen Herzens um Krankheiten vorbeugen zu können. Die Finanzierung kam von der British Heart Foundation (Britische Herz-Stiftung).
Die Nachricht ist eine Sensation, denn in etlichen Ländern wird den Müttern, die eine Abtreibung erwägen, dass das Herz noch nicht schlägt. Viele meinen dann, das Embryo wäre noch kein „richtiger“ Mensch.
Diese Ergebnisse zeigen noch deutlicher als bislang bekannt, dass der Unterschied zwischen den geborenen und den ungeborenen Menschen sehr gering ist.
Es ist paradox: Die moderne Technologie hilft uns, immer besser das Leben unserer ungeborenen Geschwister kennenzulernen. Gleichzeitig ermöglicht diese Technologie eine Rasterfahndung nach Babys mit Krankheiten, um sie gegebenenfalls abzutreiben.

Wir müssen dafür sorgen, dass diese neuen Erkenntnisse bei vielen bekannt werden.