Mittwoch, 19. August 2015

Beethoven für das Ungeborene

Der kalifornische Arzt Rene Van de Carr gilt als Pionier der pränatalen Förderung. Van de Carr war es auch, der in Studien herausgefunden haben will, dass ein Fötus im neunten Monat fähig ist, seinen Atemrhythmus an Beethovens fünfte Symphonie anzupassen, wenn die Mutter ihm diese während der Schwangerschaft regelmäßig vorspielt. Bislang kann die Forschung nicht nachweisen, dass ungeborene Kinder durch spezielle Förderung später schlauer, gesünder, besser oder musikalischer werden.
Einzelne Studien zeigen nur, dass sich bestimmte intellektuelle Fähigkeiten eines Kindes bereits im Mutterbauch anlegen. Wie viel von musikalischen Bemühungen beim Fötus ankommt, ist fraglich. Das Fruchtwasser dämpft und verfremdet Geräusche von außen. Und drinnen geht es akustisch ohnehin turbulent zu.
Bis zu 80 ezibel beträgt der Lärmpegel im Mutterleib, etwa so viel wie an einer Autobahn. "Von Mozart kommt da nich viel an, Rockmusik wäre geigneter" sagt der Neurologe Matthias Schwab von der Uniklinik Jena. Allerding schläft das Ungeborene bis zu 20 Stunden am Tag. Geräusche, die nicht zur Dauerlärmkulisse gehören, wecken es. Pränataler Schulfunk ist offenbar eher kontraproduktiv.
(DIE WELT, 13.08.2015, Beattles, Bach und Vidaldi im Operationssaal, von Giesls Gross)

Andererseits heißt es in http://gesundheitsnews.imedo.de/news/10588-schwangerschaft-musik-fur-das-ungeborene

Babys reagieren bereits im Mutterleib auf Geräusche von außen. Sie Antworten mit Strampeltritten gegen die Bauchdecke der Mutter – je nachdem wie positiv oder negativ sie die Geräuschkulisse finden. Untersuchungen zufolge ist das Ohr und somit das Hörvermögen ab dem vierten Schwangerschaftmonat voll entwickelt. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Wirkung von Musik auf das Ungeborene.
Wirkung von Musik auf das ungeborene Leben

Experten zufolge wirken Musikstücke der klassischen Art a là Mozart im Allgemeinen harmonisierend und beruhigend, während ein lautes und aggressives Lied, Ungeborene zu heftigen Fußtritten veranlassen kann. Die Musikindustrie hat sich dieses Wissen bereits zunutze gemacht und bringt zahllose Platten mit sogenannter Babymusik auf den Markt.
Nicht nur die Entspannung, soll durch die Musik gefördert werden, Babys profitieren auch was die Entwicklung des Gehirns angeht, von den vorgeburtlichen Klängen und genießen auch bestimmte Umgebungsgeräusche.

Geräusche, die das Baby wahrnimmt

Der Fötus ist permanent von Geräuschen umgeben: vom Herzschlag und der Stimme der Mutter, aber auch dem Gluckern der inneren Organe. Alle Geräusche die von der Mutter und ihrem Körper ausgehen, kommen gedämpft an das Ohr des Kindes heran. Ähnlich den Lauten während eines Tauchgangs.
Vor allem die Stimme und der Tonfall der Mutter prägen das frühkindliche Gehirn. Entscheidend sind aber auch die Stimmen im Umfeld der Mutter, wie beispielsweise der Ton des Vaters oder die Gespräche zwischen den Geschwistern.
Lärm als Belastung

Der Fötus nimmt an der Außenwelt maßgeblich durch sein Gehör teil. Lärm, Streit oder Dauerberieselung durch Radio oder Fernsehen können das Kind stressen, denn Babys im Mutterleib haben nicht die Möglichkeit, ihre Ohren einfach zu schließen. Werdende Mütter sollten deshalb während der Schwangerschaft beachten, dass sie sich selbst auch Mal eine Auszeit vom Lärm des Alltags nehmen und die Stille genießen.

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