Glosse des Salzburger
Weihbischofs Dr. Andreas Laun
Man sollte den Müttern einen „Gehalt“ zahlen.
Warum? Weil sie ihn „verdienen“ — ohne zu verdienen! Warum ist das
so? Weil es eine frauen- und kinderfeindliche Ideologie gibt, die den Frauen
einreden will, sie müssen doch locker in der Lage sein, eine doppelte Leistung
zu erbringen: Ihre Kinder erziehen, und das benötigte Geld „nebenbei“ selbst verdienen.
Wie, das geht nicht? Dann ist der Staat so lieb, dass er
den Müttern die Kinder möglichst früh weg- und in Verwahrung nimmt — damit die
endlich glücklichen Frauen möglichst viel arbeiten können. Weil, das weiß man
ja, Kinder erziehen ist erstens keine Arbeit („nur Hausfrau“? pfui!),
und zweitens macht diese Nicht-Arbeit Frauen nur unglücklich — im Unterschied
zu den Regalen eines Supermarktes, die einzuräumen ein geradezu himmlisches
Vergnügen ist.
Genug des grimmigen Spottes! Vor kurzem stand in
Deutschland mit Eva Herman eine Frau auf und sagte nein zu diesen Lügen! Jetzt
hat ausgerechnet die Ehefrau von Lafontaine in dasselbe Horn geblasen. Sie
argumentiert als Frau mit einem klaren Hausverstand, fordert angemessene
Bezahlung und Anerkennung für die Mütter! Eines der Argumente lautet: Die
Kinderlosen profitieren von den Familien mit Kindern, das ist ungerecht! Und:
Wenn Frauen arbeiten müssen, heißt es für die Kinder „ab in die
Betreuung.“ Man sollte die Mütter fragen, was sie darüber denken, noch
besser, man würde die Kinder abstimmen lassen oder endlich nach dem wirklichen
Kindeswohl fragen!
Abgesehen davon, dass ein Müttergehalt vielen Kindern das
Leben retten würde: Ein Müttergehalt wäre gut für die Kinder, die sich ihre
Mama wünschen und nicht die „Krippe“, er wäre gerecht gegenüber den
Frauen und zugleich würde das Geld sie von politischer Bevormundung befreien
und wen das immer noch nicht überzeugt: Europa braucht Kinder wie den
sprichwörtlichen Bissen Brot. Auf Kinder zu verzichten können wir uns nicht
mehr leisten, es kostet unsere Zukunft!
Aus „Rupertusblatt“, 8. Juni 2008