Eine medizinische
Studie hat herausgefunden, dass Kinder schon vor der Geburt und durch die Gebämutterwand
hindurch auf gesichtsähnliche Reize reagieren. Die Studie erschien bereits
Mitte 2017 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Current Bioloqy.
Wissenschaftlich
gesichert galt bisher, dass Babys bereits kurz nach ihrer Geburt eine Präferenz
zeigen, eher auf einen aufrechten gesichtsähnlichen Reiz zu reagieren als auf
einen auf dem Kopf stehenden gesichtsähnlichen Reiz oder andere dargestellte
Reize. Unklar war bisher, ob auch Ungeborene eher auf gesichtsähnliche als auf
andere Reize reagieren. Wissenschaftliche Untersuchungen in diese Richtung
waren durch die zu ungenaue Bildgebung bisher erfolglos. Mit Fortschritten in
der 4D-Ultraschalltechnik war nun eine detailliertere Beurteilung des fetalen
Verhaltens möglich. So wurden Ungeborenen im dritten Trimester drei Punkte als
Darstellung eines Gesichtes dargeboten, indem sie auf den Bauch der Mutter
projiziert wurden. Die Punkte wurden sowohl als aufrechtes (eine dem
menschlichen Gesicht ähnliche Form) als auch als invertiertes Muster dargeboten.
Es zeigte sich, dass die Ungeborenen ihre Kopfposition häufiger auf die
aufrechten Reize ausrichteten. Bei der Projektion des invertierten Musters
drehten sie ihren Kopf häufig sogar weg.
Die Studie schließt
daraus, dass die Gesichtserkennung von Menschen nicht erst von Erfahrungen nach
der Geburt abhängig ist, sondern bereits vorgeburtlich veranlagt und funktionsfähig
ist. Schon Kinder im dritten Trimester können Gesichtsformen von anderen Formen
unterscheiden, suchen demnach bereits vor ihrer Geburt menschlichen Kontakt.
Quelle: www.ifamnews.com / LEBE 150/2021
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