Die Achtung des Lebens in all seinen Phasen von der
Empfängnis bis zum natürlichen Tod – und die daraus folgende Ablehnung von
Abtreibung, Euthanasie und jeglicher Form von Eugenik – ist eine Verpflichtung,
die verwoben ist mit der Achtung der Ehe als einer unauflöslichen Verbindung
zwischen einem Mann und einer Frau und folglich als Fundament für die
Gemeinschaft des Familienlebens. Die „auf die Ehe gegründete und für das Leben
offene“ Familie (Ansprache an die Repräsentanten des öffentlichen Lebens,
Mailand, 2. Juni 2012) ist der Ort, wo der Mensch das Teilen, die Achtung und
die unentgeltliche Liebe erlebt und zugleich die Solidarität erfährt, die er
braucht, sei es als Kind, als kranker oder alter Mensch. Die Familie ist
darüber hinaus der wichtigste und entscheidende Ort für die Erziehung der
Person, dank der Eltern, die sich in den Dienst ihrer Kinder stellen, um das
Beste aus ihnen hervorzuholen (e-ducere), das in ihnen steckt. So ist die
Familie, die Grundzelle der Gesellschaft, die Wurzel, die nicht nur den
einzelnen nährt, sondern auch die Fundamente des sozialen Zusammenlebens.
Richtigerweise hat der sel. Johannes Paul II. zu den Menschenrechten das Recht
gezählt, „in einer geeinten Familie und in einem sittlichen Milieu zu leben,
das für die Entwicklung und Entfaltung der […] Persönlichkeit [des Kindes]
geeignet ist“ (Enzyklika Centesimus annus, 47).
Castel Gandolfo, Schweizersaal, Samstag, 22. September 2012
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