- Aus Kaffee rausgeschmissen wegen Teilnahme an Pro-Life-Aktion
Wie auch in den letzten zwei Jahren nahm ich am 5. Oktober 2025 am „1.000-Kreuze-Marsch“ als einer von ungefähr einem Dutzend freiwilliger Jugendlicher und Studenten der Aktion „SOS Leben!“ teil.
Bei dem Marsch, einer Sühneprozession, wird durch Gebet und Gesang der abgetriebenen Ungeborenen gedacht und für die Sünden aller an den Abtreibungen Beteiligten Sühne geleistet. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung der katholischen Lebensrechtsorganisation EuroProLife, die seit über 20 Jahren alljährlich in Münster stattfindet.
Gerade in der Stadt, in der einst „der Löwe von Münster“ – Kardinal Graf von Galen – unerschütterlich dem Nationalsozialismus die Stirn bot, entscheiden sich linksextreme Antifa-Aktivisten Jahr für Jahr, diese Gebetsprozession zu bekämpfen.
Nach einer unbeschwerten Anreise trafen wir gut 20 Minuten vor Beginn des Marsches in der alten Domstadt Münster ein und entdeckten links und rechts der Straßen der Hauptstadt Westfalens bereits eine beachtliche Menge dunkel gekleideter und vermummter Personen. Aus Erfahrung wussten wir, dass linksextreme Verbrechen an diesem Tag vorprogrammiert waren. Stets der Umgebung bewusst, bewegten wir uns mit unserem Demonstrationsmaterial unter den Armen zu Fuß zum Anfangstreffpunkt des Marsches, dem Kirchplatz vor der Ägidiikirche, vorbei an jenen Gestalten, die ihre Beleidigungen und bedrohlichen Gebärden nicht zurückhielten.
Mit einem freundlichen, kurzen Blickkontakt zur Polizei, die die Sperrgitter rund um den Kirchplatz bewachte, betraten wir den abgesperrten Sicherheitsbereich, auf dem der Veranstalter Wolfgang Hering bereits eine Kundgebung hielt. Gleich neben den rund 70 Personen, die mit geschulterten Kreuzen und Heiligenbildern vor einem großen Bildnis der Gottesmutter von Guadalupe standen, entrollten wir unser Banner mit der Aufschrift: „Beten und handeln, um die Sünde der Abtreibung zu stoppen – funktioniert wirklich!“ sowie unsere katholischen Fahnen.
Schnell bemerkten wir die eingeschleusten linksextremen „Journalisten“, die mithilfe ihrer Presseausweise dem Marsch beiwohnten und sich durch Telefonate mit außenstehenden Antifa-Gruppen koordinieren konnten. Sie sollten der Veranstaltung mit zynischen Kommentaren bis zum Ende beiwohnen.
Gegen 14:30 Uhr setzte sich unsere Formation betend und singend in Bewegung, wobei das Bild der Gottesmutter von Guadalupe voranging, während unsere Jugendgruppe den Schluss bildete. Kurz bevor unser Protestbanner den Sicherheitsbereich der Polizei passieren sollte und der Rest des Kreuze-Marsches bereits vor uns auf der Straße war, versuchten die gewaltbereiten Gegendemonstranten, die Linie der Polizei zu durchbrechen. Dabei kam es zu wiederholten „Stoßwellen“, bei denen die Beamten der Hundertschaft Schritt für Schritt zurückgedrängt wurden und die sie nur mit vollem Körpereinsatz und gelegentlichen Schlägen in Schach halten konnten.
Während dieses Geschehens sah ich, wie einem der Beamten sein eigener Helm, der von seinem Hals hing, ins Gesicht schlug, und wie eine ältere Dame drohte, von einem zurückstolpernden Polizisten umgeworfen zu werden – weshalb ich mit einem Satz dazwischen ging, um die gehbehinderte Frau davor zu bewahren. Der Hass und die Entschlossenheit, mit der dieser Durchbruchsversuch gleich zu Beginn der Demonstration geschah, sollten ein Thema für den Rest des Tages bleiben.
Lächelnd und stolz den Rosenkranz hochhaltend, schritten meine Freunde und ich betend dem Kreuze-Marsch nach, während wir hin und wieder über die einfallsreichen Beleidigungen der Gegendemonstranten überrascht waren. Auf halber Strecke schafften es zwei verdeckte linke Aktivisten mit ihren blasphemischen Kartonschildern, aus der Menge der interessiert schauenden Passanten ins Innere des Sühnemarsches einzudringen und die Ordnung zu stören. Entschlossen wurden sie von Beamten gepackt und hinter den Gebetszug verfrachtet. Nach einigen Metern verstummten und verschwanden sie.
Aufgrund eines lautstarken Mobs, der sich dem Gebet entgegenstellte und den Domplatz unzugänglich machte, beschlossen die Veranstalter, die abschließende „Namensandacht“, bei der abgetriebenen Kindern mittels einer Liste von Namen gedacht wurde, vor der Liebfrauenkirche abzuhalten. Durch einen Trick schaffte es dabei eine kleine Gruppe minderjähriger Antifa-Aktivisten, durch die Seitentür der Liebfrauenkirche auf den abgesperrten Platz vorzudringen und jene Andacht durch das Rufen von „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“ zu stören. Sofort kamen einige Polizisten der Hundertschaft herbeigelaufen und entfernten die Störenfriede, die sich in der Mitte unseres Gebetskreises in den Schlamm warfen, um eine Sitzblockade zu errichten, während wir unbeirrt weiterbeteten.
Nach einer Abschlussrede Herrn Herings wurde unsere Freiwilligengruppe von mehreren interessierten jungen Leuten angesprochen, die wir sofort zu einem Besuch in einem Café einluden. Unter Polizeischutz, aufgrund der noch bestehenden Gefahr, liefen wir zurück zu unseren Autos, um unser Material zu verstauen, und betraten anschließend in großer Gruppe ein Café einer bekannten Kette gleich an der St.-Ägidiikirche. Doch als wir die Kellnerin um einen Platz baten, wurden wir von ihr herausgeworfen, da wir am Marsch zum Schutz des Lebensrechts teilgenommen hatten. Mithilfe zweier Polizistinnen, die zufällig vor Ort waren, berief sie sich auf das Hausrecht und verständigte ihre Managerin.
In einem Gespräch mit ihr vor dem Eingang des Cafés wurde uns von ihr entgegengeschleudert: „Wir werden euch nicht bewirten, weil ihr gegen alles seid, wofür wir stehen!“ Als ich ihr darauf antwortete, dass wir zum Schutz von Mädchen und Jungen auf die Straße gingen, die von ihren Müttern getötet würden, verweigerte sie die Diskussion mit überforderter Miene. Zudem stellte ich fest, dass sie sich gerade weigerten, friedliche Demonstranten zu bewirten, die das Lebensrecht verteidigen, dafür aber linksextreme Antifa-Aktivisten – die wir zuvor an Tischen hatten sitzen sehen –, die früher am Tag noch die Polizei angegriffen und versucht hatten, eine friedliche Demonstration zu behindern. Dazu schwieg die Managerin.
Beim Verlassen des Cafés bemerkten wir dann eine weitere Gruppe vermummter Linksradikaler, die am Eingang des Parkhauses herumlungerten, weshalb wir erneut unter Polizeischutz zu unseren Fahrzeugen gingen, um an einem anderen Ort der Stadt zu parken und uns zu stärken...