Montag, 25. September 2023

Lehren aus dem Marsch für das Leben in Köln und Berlin (Sept. 2023)


 

 von Pilar Herzogin von Oldenburg  

Die Märsche für das Leben in Berlin und Köln waren in mehreren Hinsichten anders als in den Vorjahren.

Für unsere künftige Arbeit müssen wir dies berücksichtigen, um effizient für das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder in der Öffentlichkeit einzutreten.

Insbesondere beim Marsch in Köln wurde deutlich, dass die linksradikalen Abtreibungsaktivisten zu einer neuen Dimension der Eskalation bereit sind.

In der Stadt am Rhein konnten die Lebensrechtler kaum 400 gehen, nicht nur, weil die Chaoten Blockaden errichteten, sondern auch mit Gewalt vorgingen.

So endete die Veranstaltung in einem Tumult.

Die Proteste gegen den Marsch für das Leben wurden von einer breiten Allianz linker Parteien und Organisationen unterstützt.

Keiner von ihnen distanzierte oder äußerte ein Wort des Bedauerns über die Radikalität der Abtreibungsextremisten.

Das zeigt: Wenn es der eigenen Sache dient, ist man schnell bereit ein oder zwei Augen gegenüber Gewalt und Extremismus zu schließen.

Diese Duldung kontrastiert stark mit dem Versuch, den Marsch zu stigmatisieren, wie er angeblich von rechtsradikalen Elementen unterwandert worden sei.

Jeder, der die Märsche, und generell die Lebensrechtsbewegung kennt, weiß dass diese Unterstellungen falsch und sogar böswillig sind.

Doch schon in den Medienberichten und sozialen Netzwerken vor dem Marsch wurde dieser Vorwurf systematisch erhoben.

Das Ziel ist klar: Durch die Bildung einer „Kontaktschuld“ möchte man Menschen aus der Mitte abbringen, sich an den Märschen und generell am organisierten Lebensrecht zu beteiligen.

Ich wiederhole: Dieser Vorwurf ist geradezu grotesk angesichts der Tatsache, dass es den Gegnern des Marsches völlig egal ist, wenn an den Gegenprotesten gewaltbereite Menschen teilnehmen.

Es gibt einen dritten Aspekt, den wir beachten müssen:

Auch Leute, die eigentlich „Freunde“ sein sollten, agitieren nun gegen den Marsch und das Lebensrecht.

So etwa katholische Organisationen aus dem sog. Reformistischen Lager, wie etwa das „Bündnis der deutschen katholischen Jugend“ (BDKJ).

In einem Pamphlet gegen (!) den Marsch verwendeten sie dieselben Argumente und dieselbe Sprache der Linksradikalen.

Ähnliche Beispiele kann man auch aus der evangelischen Welt berichten.

Zusammenfassend müssen wir feststellen:

Der Kampf gegen das Leben wird von Abtreibungsaktivisten und ihren Alliierten noch skrupelloser, schmutziger und härter geführt, als wir es aus den letzten Jahren kennen.

Jedes Mittel ist ihnen recht - Verleumdung, böswillige Unterstellungen und Lügen haben Argumente völlig verdrängt.

Angesichts dieser neuen Radikalität in der der öffentlichen Auseinandersetzung um das Lebensrecht müssen wir argumentativ und personell deutlich aufrüsten.

Wir müssen viel präsenter sein mit unseren Aktionen und Argumenten, damit wir die Deutungshoheit beim Thema Lebensrecht verteidigen können.

Bild: Symbolbild